Tanzperformance „The Light Within“ von Patricia Foik im MelanchthonGemeindeZentrum Essen am 29.09.2022 im Rahmen des 50jährigen Gemeindejubiläums „Begegnen“

Foto © Rainer Quast


„O Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen.“ Mit diesen Worten des Kirchenvaters Augustinus (354-430) stimmte Moderator Pfarrer i.R. Bernd Zielezinski das Publikum im MelanchthonGemeindeZentrum Essen auf die Tanzperformance der Künstlerin Patricia Foik ein. Dabei schlug er den Bogen zur signifikanten Neonschrift – Installation im Kirchenraum von Kristina Stoyonova: „God is a woman and she knows how to dance“ – die verbildlicht, dass es ein gutes, bestärkendes Lebenslicht in uns gibt, das uns trägt und hält und das es doch immer wieder neu zu entdecken gilt.

Lichtinstallation von Kristina Stoyonova, Foto © Rainer Quast

Patricia Foik und der Musiker Este verdichteten diese Reise in unser Inneres in einer intensiven
20 minütigen Performance, begleitet von und im Dialog mit Texten von Adele Bernard und einem eigens entwickelten Video (in Zusammenarbeit mit Simon Sepp und Philipp Kaufhold).

In diesem entwickelte sich ein Labyrinth, das sich auf dem Körper der Tänzerin spiegelte, die in ihren Bewegungen die verzweifelte Suche des Menschen nach Harmonie und Einklang von Seele, Körper und Geist, begleitet von sensiblen Klangrhythmen, zum Ausdruck brachte. Verletzungen und Ent-täuschungen hinterlassen Narben, verunsichern und breiten eine tiefe Dunkelheit in uns aus. Doch behielt dieses düster Bedrückende nicht die Oberhand, im Tanz löste die Künstlerin die Spaltung zwischen Denken und Fühlen, zwischen dem erschreckenden Augenblick und den verzweifelt in die Ferne schweifenden, suchenden Gedanken auf.

Foto © Rainer Quast

Patricia Foik machte erlebbar, dass der Tanz uns in eine Gegenwart führt, in der wir ganz bei uns selbst und in einem in uns wohnenden, wärmenden Licht sein können. Im Video öffnet sich eine kaleidoskopisch bunte Welt mit Kaskaden von Farbströmen, die sprühend vor Energie die Tänzerin wie eine Blume aufblühend erscheinen ließ, die am sprudelnden Quell des Lebenslichtes in voller Pracht erblüht: Erlöst und gelöst aus der Dunkelheit.

Die Bilder geben einen Eindruck der Performance, die das zahlreich anwesende Publikum mit großem, langanhaltendem Applaus belohnte. Anschließend gab es bei Suppe und Getränken intensive Gespräche und Austausch unter den Besucher*innen und mit der Künstlerin. Ein Video der Performance ist in Arbeit, das an dieser Stelle veröffentlicht werden wird. Der Tanz, so ist es angedacht, wird auch in Zukunft ein Thema sein, das im MelanchthonGemeindeZentrum bewegt werden soll.